Produktentwicklung in 6 Phasen einfach erklärt
Welche Phasen der digitalen Produktentwicklung gibt es und welche davon sind besonders entscheidend für deinen Erfolg? In diesem Artikel bekommst du einen Überblick und Klarheit über den Produktentwicklungsprozess.
Welche Phasen der digitalen Produktentwicklung gibt es und welche davon sind besonders entscheidend für deinen Erfolg? In diesem Artikel bekommst du einen Überblick und Klarheit über den Produktentwicklungsprozess.
Zusammenfassung
Die ersten drei Phasen in der Produktentwicklung sind besonders wichtig. Sie entscheiden, ob du mögliche Fehler, Zweifel und Unsicherheiten im Vorfeld lösen kannst, oder ob sie mit deinem Produkt wachsen.
Der Grund: In den ersten drei Phasen analysierst du deine Idee und erarbeitest das Konzept. Du versuchst, dein Produkt auf den Markt und die Kundenbedürfnisse auszurichten. Ohne eine gute Analyse und ein Konzept ist es, als würdest du mit geschlossenen Augen über eine Straße laufen. Mit viel Glück schaffst du es vielleicht, aber sicherer wäre es die Augen zu öffnen und hinzuschauen.
Die Produktentwicklungs-Phasen auf einem Blick:
Phase 1: Die Ideenfindung
Suche nach einem Kundenbedürfnis oder Problem, dass du lösen möchtest. Lass dich vom Markt und erfolgreichen Produkten inspirieren. Design-Thinking ist eine Methode, die dir dabei helfen kann, deine Idee zu finden.
Phase 2: Recherche und Zielsetzung
Analysiere die Nutzer, die Konkurrenz und das Produkt. Lege auf Basis der Analyse ein klares Ziel für dein Produkt fest. Eine Strategie-Frage kann dir dabei helfen, das Ziel im Fokus zu behalten.
Phase 3: Konzept-Entwicklung
Stelle klar, welche Handlungen der User ausführen soll, wenn er dein Produkt nutzt. Baue eine Sitemap, User Flows und Wireframes, um einen Plan für dein Produkt zu entwickeln.
Phase 4: Prototyp-Entwicklung und Testing
Entwickele eine Demo für dein Produkt. Mit einem Klick-Dummy kannst du dein Produkt testen, ohne es vorher programmieren zu müssen. Das Testing solltest du intern mit deinem Team und mit ausgewählten Personen aus deiner Zielgruppe durchführen.
Phase 5: MVP-Entwicklung
Reduziere dein Produkt auf den größtmöglichen Nutzen. Recherchiere die besten Möglichkeiten um deinen MVP zu entwickeln. Ein MVP sollte einfach, logisch und nutzerfreundlich sein.
Phase 6: Markteinführung und Marketing
Sorge mit Marketingmaßnahmen dafür, dass dein Produkt gesehen und genutzt wird. Teste deinen MVP und hole dir Feedback und Bilanzen ein, um deinen MVP zu optimieren und zu erweitern.
Phase 1: Die Ideenfindung
So findest du Ideen für ein gutes Produkt:
Suche nach einem Kundenbedürfnis.
Ohne einen Nutzer oder Kunden ist die Produktentwicklung nicht möglich. Bei der Ideenfindung solltest du nach Menschen suchen, die du als Nutzer haben möchtest. Wenn du nicht sicher bist, welche Art von Produkt du entwickeln möchtest, dann fang bei dir selbst oder bei Menschengruppen an, die du kennst. Was beschäftigt dich? Was beschäftig die Menschen in deinem Umfeld? Um eine gute Idee zu finden, solltest du entweder nach einem Problem oder nach einem wichtigen Bedürfnis suchen.
Schau dir den Markt und bereits existierende Produkte an.
Es gibt bereits unendlich viele Produkte und Lösungen auf dem Markt und es kommen immer mehr dazu. Vielleicht findest du eine Lücke für eine Idee, die es so noch nicht gibt. Oder du hast eine bessere Idee für ein Produkt, das bereits existiert. Spotify ist dafür ein gutes Beispiel.
Schau dir Trends und Entwicklungen an.
Wie entwickelt sich der Markt? Welche neuen Innovationen gibt es? Welche aktuellen Themen und gesellschaftliche Entwicklungen gibt es? Das beste Beispiel ist das Thema Nachhaltigkeit. Vor zehn Jahren gab es nur wenig Nachfrage und Produkte in diesem Bereich. Inzwischen ist Nachhaltigkeit bei einer großen Masse von Menschen ein Thema.
Kenne deine Stärken und Schwächen.
Kannst du etwas besonders gut oder kennst dich mit einem Thema gut aus? Bist du sogar Experte auf deinem Feld? Vielleicht findest du hier eine Idee für ein digitales Produkt, das gebraucht wird.
Hast du Schwächen in bestimmten Gebieten? Dann solltest du sie bewusst ausgleichen oder ausschließen können. Schließe Themen und Ideen aus, bei denen du im Nachteil bist.
Nimm dir Zeit!
Nein, eine gute Idee kommt nicht von einem einzigen kreativen Brainstorming. Nimm dir die Zeit, dich mit verschiedenen Themen auseinanderzusetzen und trage eine Idee ein paar Tage mit dir herum. So gewinnst du immer wieder Abstand und kannst die Idee besser beurteilen.
Design-Thinking zur Ideenentwicklung
Es gibt zahlreiche Techniken um kreative Lösungen zu erarbeiten. Während meiner Zeit in Werbeagenturen und Start-ups habe ich einige kennengelernt. Um eine gute Idee für ein digitales oder physisches Produkt zu erarbeiten, ist Design-Thinking, meiner Meinung nach, die beste Methode.
Die Methode besteht aus drei Grundbausteinen:
Einem Team, aus Menschen mit verschiedenen Schwerpunkten.
Einem Raum, der zum Denken und Ausprobieren einlädt.
Einem Prozess, in dem ihr den Nutzen, die Marktfähigkeit und die Umsetzung eurer Idee erarbeitet.
Woran erkenne ich eine gute Idee?
Sie löst ein Problem.
Sie erfüllt ein wichtiges Bedürfnis.
Es gibt sie in dieser speziellen Form noch nicht auf dem Markt.
Sie ist einfach und logisch.
Sie ist von dir und deinem Team umsetzbar.
Sie sollte dauerhaft und oft genutzt werden.
Sie ist langfristig wirtschaftlich.
Was muss ich noch beachten?
Schweife nicht zu sehr aus und prüfe immer wieder, ob du noch auf dem richtigen Weg bist.
Achte darauf, Menschen aus deiner Zielgruppe in die Ideenfindung einzubeziehen.
Alles was keinen oder wenig Nutzen hat, ist eine schlechte Idee!
Wer kann mir helfen?
Diese Phase kannst du und dein Team noch gut selbstständig bewältigen. Oft hilft es auch, wenn man Menschen von außerhalb dazu holt. Entweder jemanden aus deiner Zielgruppe, oder einem anderen Unternehmen mit Erfahrung, dem du vertraust.
Wenn du einen Experten oder eine Expertin für die Durchführung eines Design-Thinking Workshops dazu holen möchtest, kannst du nach Workshops in diesem Bereich suchen.
Kostenpunkt für diese Phase: ca. 0 bis 490 Euro
Phase 2: Recherche und Zielsetzung
Folgende Punkte solltest du im Vorfeld recherchieren:
die Zielgruppe
die Konkurrenz
die Produkt-Idee
Während der Ideenfindung hast du bestimmt schon einiges recherchiert und über deine Zielgruppe und deine Konkurrenz herausgefunden. Jetzt geht es darum, genau zu analysieren und festzuhalten, wie deine Zielgruppe und der Markt für dein Produkt aussehen.
Zielgruppe
In dieser Recherche geht es in erster Linie darum, deine Zielgruppe genau kennenzulernen. Dabei reicht es nicht grob zu definieren, welches Geschlecht, Alter und Einkommen deine Zielgruppe hat. Du musst genauer hinschauen.
Erstelle Personas, die eine ganz bestimmte Person darstellen und analysiere genau, welche Interessen, Merkmale, Bedürfnisse und Charaktereigenschaften sie hat. Überlege dir, in welchem Umfeld diese Person sich bewegt und wie du sie darüber erreichen könntest. Analysiere ihre Problemstellung und überlege, warum sie dein Produkt braucht.
Tipp:
Suche dir Personen im Internet, die auf deine Zielgruppe passen könnten und bitte sie um kurze Interviews. Erstelle eine Umfrage und biete als Dankeschön die erste Variante deines Produktes an. Damit hättest du direkt eine Bestätigung für deine Idee. Wenn du keine Menschen findest, die dir Interviews geben wollen, dann ist dein Produkt nicht attraktiv genug oder die Zielgruppe ist falsch.
Konkurrenz
In einer Konkurrenz-Recherche suchst du die Unternehmen und Produkte, die das gleiche oder ein ähnliches Produkt anbieten.
Dabei analysierst du:
ihre Stärken und Schwächen
ihre Positionierung auf dem Markt
welche Zielgruppe sie, mithilfe der Marketingmaßnahmen, ansprechen
Manchmal höre ich von meinen Start-up-Kunden: Meine Idee ist einzigartig und es gibt keine direkte Konkurrenz.
Wenn das der Fall ist: Super!
Trotzdem hast du indirekte Konkurrenz. Es wird immer Produkte und Firmen geben, die dir ähnlich sind, die gleichen Zielgruppen haben, das gleiche Problem lösen und / oder das gleiche Bedürfnis der Kunden erfüllen.
Beispiel:
Wenn du eine einzigartige Gesundheits-App für eine Krankheit entwickeln möchtest, die es so noch nicht gibt, schau dir andere Apps oder Plattformen zum Thema Gesundheit an. Vielleicht gibt es eine App für eine andere Krankheit, die ähnliche Funktionen hat, oder das Problem auf ähnliche Art und Weise löst.
Produkt-Idee
Wenn du deine Zielgruppe und deine Konkurrenz analysiert hast, kannst du auswerten, wie dein Produkt im Detail aussehen sollte.
Warum sollte der Nutzer dein Produkt nutzen wollen?
Was muss dein Produkt können, um das Problem zu lösen oder ein Bedürfnis zu erfüllen?
Welche Funktionen sollte es haben?
Für welche Endgeräte soll es erstellt und optimiert werden?
Wie soll es sich von Konkurrenzprodukten abheben?
Was soll es besser machen?
Welche Tonalität und welches Image sollte es haben?
Warum sollte der Nutzer dein Produkt nutzen wollen?
Gibt es schon Ideen für Farben und Designs?
Über alle diese Fragen solltest du dir Gedanken machen, bevor du zur Strategie übergehst.
Finde deine Strategie-Frage
In meiner Agentur-Zeit habe ich einen sehr guten Ansatz kennengelernt, um während der Umsetzung den Fokus nicht zu verlieren. Formuliere deine Zielsetzung als eine Strategie-Frage.
Beispiele für Strategie-Fragen:
Wie konzipiere und gestalte ich eine App / Plattform / Software, damit der Nutzer sein Problem XY schnell und einfach lösen kann?
Wie muss die App / Plattform / Software funktionieren, damit der Kunde nicht mehr Problem XY?
Was muss die App können, damit das Bedürfnis XY des Nutzers erfühlt wird?
Bei der Entwicklung aller Funktionen, der User Journey, der User-Experience und des User-Interface sollte diese eine Strategie-Frage im Vordergrund stehen. Sie sorgt dafür, dass das Produkt nicht durch zusätzliche und unnötige Funktionen und Lösungen verwässert wird.
Zeitplan
Ein Produkt zu entwickeln dauert Zeit. Man kann pauschal nie sagen, wie lange die einzelnen Phasen der Produktentwicklung dauern. Dafür sind die Ideen, Anforderungen und Prozesse viel zu individuell. Generell kannst du davon ausgehen, dass die Zeitspannen für die einzelnen Phasen bis zur Programmierung immer länger werden. Für die Programmierung des MVPs solltest du die längste Zeitspanne einplanen.
Wer kann mir helfen?
Du kannst die Analyse und Zielsetzung selbstständig erarbeiten. Wenn du trotzdem Hilfe brauchst, kannst du dir auch hier Beratung durch einen Experten oder eine Expertin holen.
Kostenpunkt für diese Phase: ca. 0 bis 1.200 Euro
Phase 3: Konzept-Entwicklung
Mit einem Konzept nimmt dein digitales Produkt langsam Form an und wird greifbarer. Für ein gutes Konzept brauchst du im Vorfeld die Klarheit darüber, was du machst (den Produktnutzen), für wen du es machst (deine Zielgruppe) und eine klare Zielsetzung (deine Strategie-Frage). Wenn du in Phase 2: Analyse und Zielsetzung alle Punkte durchgearbeitet hast, ist das eine gute Grundlage für eine Konzept-Entwicklung.
In der Konzept-Entwicklung für ein digitales Produkt spielen die User-Experience, die Customer Journey, die Funktionalität und der Aufbau eine große Rolle.
Schritte, um dein UX-Konzept zu entwickeln
Bestimmt hattest du bereits in der ersten Phase Ideen zu den Funktionen deines Produkts gesammelt. Spätestens nach der Analyse sollten die Hauptfunktion und der Nutzen für deine Zielgruppe klar sein.
Fokussierung auf den Hauptnutzen:
Der Hauptnutzen muss klar und auf den Nutzer ausgerichtet sein. Schau dir deine Analyse noch einmal an und behalte die Personas, die du erarbeitet hast, während der Konzept-Entwicklung im Auge.
Die einzelnen Handlungen der Nutzer herausarbeiten:
Überlege genau, welche Handlungen in deiner App, Plattform oder Software der Nutzer ausführen möchte. (z. B. Account erstellen, Ernährungsplan anlegen, Fitnessplan erstellen, Schritte zählen, …)
Brainstorming für die einzelnen Funktionen:
Teile alle Funktionen, die du in deinem digitalen Produkt integrieren möchtest, in die Bereiche „Must Have“, „Should Have“ und „Nice to Have“ ein.
User Flow Entwicklung:
Halte fest, welche Schritte der Nutzer in der App, Plattform oder Software tun muss, um die einzelnen Handlungen auszuführen. Also welchen Weg er gehen muss, um von A nach Z zu kommen.
Sitemap erstellen:
Überlege dir, wie die einzelnen Seiten in deinem Produkt aufeinander aufgebaut und miteinander verknüpft sein sollen.
Inhalte der einzelnen Seiten:
Mach dir Gedanken darüber, welcher Content auf den einzelnen Seiten gespielt werden soll. Denk dabei an Call to Actions, Texte, Funktionen, Formulare, usw.
Wireframes machen dein Produkt klarer
Mit Wireframes kannst du den Aufbau der Seiten und die Verbindungen zwischen den einzelnen Screens und Elementen klarer ausarbeiten. Es muss noch nicht perfekt sein oder einen grafischen Anspruch haben. Nimm dir Papier und Stifte und zeichne drauflos oder verwende digitale Wireframe Tools wie wireframe.cc, miro oder InVision, um dein Produkt visuell greifbar zu machen.
Kostenpunkte einer Produktentwicklung
Um die Kosten so genau wie möglich zu planen, solltest du dir bewusst machen, welches Budget dir zur Verfügung steht und wie du das am besten nutzen kannst.
In der Entwicklung für ein digitales Produkt gibt es sowohl einmalige als auch laufende Kosten. Natürlich hängt es davon ab, welche der Produktentwicklungsphasen du selbstständig ausarbeiten kannst und wo du einen Experten oder eine Expertin hinzuziehen möchtest.
Die einmaligen Kosten am Anfang können sehr hoch ausfallen. Aber auch die laufenden Kosten sollten eingeplant werden.
Einmalige Kosten:
Konzeption
Design
Programmierung
Laufende Kosten:
Bugfixing
Hosting
Updates
Betriebssystem-Updates
Nutzer Support
Testing und Optimierung
Marketing
Tipp:
Ein Konzept ist eine gute Basis, um einen Kostenvoranschlag für die Entwicklung deines Produkts einzuholen. Mit einem Prototyp können Programmierer die Kosten noch genauer schätzen.
Wer kann mir helfen?
Ab diesem Punkt solltest du dir überlegen, ob du dir einen UX-Experten oder eine UX-Expertin ins Boot holst. Um mögliche Denkfehler und Fallen aufzudecken und ein professionelles Konzept zu entwickeln, reicht es nicht grob zu wissen, was man tut. Um Kosten zu sparen, kannst du mithilfe der Tipps und Vorlagen einiges an Vorarbeit leisten. Spätestens wenn du das Konzept für einen Kostenvoranschlag zu einem Programmierer oder einer Programmiererin schicken möchtest, solltest du eine UX-Expertin oder einen UX-Experten darüber schauen lassen. Im besten Fall hilft sie oder er dir bei der Ausarbeitung und Optimierung des Konzepts.
In meinen Paketen für Start-Ups und Scale-Ups biete ich Workshops für die Erstellung einer Analyse und Zielsetzung und die Konzept-Entwicklung an.
Kostenpunkt für diese Phase: ca. 1.500 bis 4.800 Euro
Phase 4: Prototyp-Entwicklung und Testing
Was ist ein Prototyp?
Ein Prototyp ist das Test-Modell oder die Demo eines Produktes, das intern getestet wird. Es sollte schon funktionsfähig, aber so einfach wie möglich gestaltet sein.
Bei einem digitalen Produkt kann ein Prototyp z. B. ein Klick-Dummy sein, der aus Wireframes oder schon gestalteten Seiten besteht. Er kann natürlich auch schon im kleineren Rahmen programmiert werden. Allerdings erhöht das die Kosten und hat, meiner Erfahrung nach, kaum Vorteile.
Ein Prototyp wird nicht veröffentlicht. Er bleibt intern und wird mit ein paar Testpersonen aus der Zielgruppe getestet.
Anmerkung:
Ein Prototyp ist kein MVP, also ein minimal funktionsfähiges Produkt. Dein Prototyp muss noch nicht komplett funktionsfähig sein und bleibt intern. Ein MVP ist ein funktionierendes Produkt, das bereit ist, in den Markt eingeführt zu werden.
Das Ziel eines Prototyps:
Mit einem Prototyp kannst du testen, ob der Entwurf für dein digitales Produkt sinnvoll und logisch aufgebaut ist. Du kannst die ersten Tests mit deiner Zielgruppe durchführen. So stellst du sicher, dass deine App, Plattform oder Software intuitiv und logisch aufgebaut ist.
Vorteile von Prototyping:
Ein Produkt wird greifbar:
Du bekommst einen besseren Überblick über die Funktionen und Abläufe, die dein Produkt haben soll.
Das Produkt lässt sich vor der Entwicklung testen und optimieren:
Mit einem Klick-Dummy kannst du dein Produkt auf die Nutzerfreundlichkeit testen und Änderungen schneller umsetzen.
Ein Prototyp ist kostengünstig und schnell erstellt:
Ohne aufwendige Programmierung steht dein Produkt in kurzer Zeit und für wenig Geld als Klick-Dummy zur Verfügung.
Nachteile von Prototyping:
Eingeschränkte Funktionalität:
Ein Klick-Dummy ist und bleibt ein unfertiges Produkt und hat nicht die volle Breite an Funktionen und Möglichkeiten, die ein fertig programmiertes Produkt hat.
Kleinere Test-Gruppen:
Dadurch, dass der Prototyp intern bleibt und nicht öffentlich zur Verfügung steht, hat er weniger Tester.
Möglichkeiten einen Klick-Dummy zu erstellen
Du hast die Möglichkeit, mit kostenlosen digitalen Tools deinen eigenen Klick-Dummy zu erstellen. Um dir selbst mehr Klarheit über die Abläufe und Funktionen zu schaffen, reicht es, wenn du Wireframes für einen Klick-Dummy verwendest. Für einen ersten Klick-Dummy muss es noch kein fertiges Design geben. Du kannst zum Beispiel InVision und Figma als kostenlose Versionen verwenden, um aus deinen Wireframes Klick-Dummys zu bauen. Wenn dir das zu technisch ist, kannst du auch PowerPoint dafür verwenden.
Fazit Phase 4:
Ein Prototyp ist noch kein fertiges Produkt und somit noch nicht komplett funktionsfähig. Dafür ist er schnell und kostengünstig erstellt und hilft dir dabei, Fehler und Stolpersteine schneller zu erkennen und zu beheben.
Am Ende bekommst du:
Klarheit über Funktionen und Abläufe
erste Usability-Tests
schnelle Testergebnisse
einfache Optimierungs-Möglichkeit
Tipp:
Wenn du ihn selbst erstellt hast, zeige deinen Prototyp UX-Designer:innen oder Programmierer:innen. Es lohnt sich, Meinungen von verschiedenen Seiten zu holen. Oft gibt es unterschiedliche Ansätze und Möglichkeiten, ein Produkt zu programmieren. Deswegen versuche ich in diesem Schritt alle Möglichkeiten mit meinen Kunden durchzugehen.
Wer kann mir helfen?
UX- und UI-Expertinnen und Experten sind, an dieser Stelle, die besten Ansprechpartner. Oft bieten Full-Service-Agenturen und Programmierer diesen Service auch an. Der Vorteil ist, dass du hier auch die technische Entwicklung mit im Blick hast. Der Nachteil kann sein, dass die Agenturen und Programmierer viel mehr Geld kosten und dabei zu sehr auf die Umsetzung fokussiert sind. Oft wird im Vorfeld zu wenig Fokus auf die Testung und die Optimierung gelegt. Das erhöht die Gefahr, dass Fehler mitskaliert werden und die Kosten für die Korrekturschleifen ins Unermessliche steigen.
Wenn du Hilfe bei deinem Prototyp benötigst, berate ich dich gerne zu der Entwicklung und den möglichen Kosten.
Kostenpunkt für diese Phase: ca. 3.500 bis 9.800 Euro
Phase 5: MVP-Entwicklung
Die Definition von MVP
MVP ist die Abkürzung für Minimum Viable Product (übersetzt: minimal funktionsfähiges Produkt). Er ist also die vereinfachte Form deines Produkts.
Wichtig ist, dass du den größten Hauptnutzen deiner Zielgruppe und die Strategie-Frage herausgearbeitet hast. Die Funktionen für dein Produkt sollten in „must have“, „should have“ und „nice to have“ eingeteilt sein. Außerdem solltest du einen Prototyp entwickelt und getestet haben.
Jetzt geht es darum, einen MVP zu entwickeln, der den größtmöglichen Nutzen mit minimalen Funktionen verbindet.
Das Ziel eines MVP:
Mit einem MVP testest du, ob deine Idee auf dem Markt gebraucht und genutzt wird. Dein Produkt soll so kostengünstig wie möglich entwickelt werden. Dabei solltest du dich auf die Hauptfunktion fokussieren und diese so nutzerfreundlich und effektiv wie möglich gestalten. Alle anderen Funktionen stehen dabei hinten an.
Tipps um einen MVP zu entwickeln:
Verwende deine Strategie und den Prototyp als Basis. Hier ist es besonders wichtig, nicht abzuschweifen. Bleib bei dem, was du bisher entwickelt hast.
Fokussiere dich auf die Hauptfunktion und den Hauptnutzen. Versuche deinen MVP so schlank und minimal wie möglich zu gestalten. Achte dabei, dass der Nutzen so gut es geht erfüllt wird.
Recherchiere verschiedene Möglichkeiten zur Umsetzung. In der Programmierung gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, ein Produkt umzusetzen. Informiere dich und versuche die langfristig beste Möglichkeit für dich herauszufinden.
Diskutiere deine Ideen mit verschiedenen Programmierern und Experten. Hole verschiedene Angebote und Meinungen ein, um den richtigen Weg für dich zu finden.
Sobald du die beste Lösung und einen Programmierer / eine Programmiererin gefunden hast, sollte das User-Interface von einem oder einer UX-/ UI-Designer:in final gestaltet und für die Programmierung vorbereitet werden.
Lass die Idee so effizient wie möglich entwickeln. Die Entwicklung eines Produkts dauert Zeit. Es ist wichtig, einen MVP einfach zu halten, um dein Produkt schnell und kosteneffizient weiter zu testen und optimieren zu können.
Wenn dein MVP endlich fertig ist und funktioniert, solltest du das erst einmal feiern. Ein Produkt zu entwickeln, ist eine große Leistung und die wenigsten Ideen schaffen es bis zu einem MVP.
MVP testen und optimieren
Hole dir erste Feedbacks und Bilanzen ein. Wenn dein MVP fertig ist, solltest du erste Meinungen und Statistiken über die Nutzung einholen.
Führe Interviews mit deinen Nutzern. Mach eine Umfrage oder bitte deine Nutzer um Interviews. Du kannst deinen Kunden ein kleines Geschenk oder eine kostenlose Form deiner App, Plattform oder Software dafür anbieten.
Teste und optimiere dein Produkt immer wieder aufs Neue. Schau dir an, welche Schritte und Funktionen nötig oder unnötig sind. Frage dich immer wieder aufs Neue, was dein Produkt noch besser machen könnte.
Fazit Phase 5:
Ein MVP sollte einfach, logisch und nutzerfreundlich sein. Er ist noch lange kein fertiges Produkt, sondern hilft dir, das perfekte Produkt zu entwickeln. Wichtig ist, dass er ein Bedürfnis deiner Kunden erfühlt oder ihnen eine Lösung bietet.
Wer kann mir helfen?
Du kannst dein Produkt von Online-Agenturen oder Programmierern entwickeln lassen. UX- und UI-Expertinnen und Experten können dir bei der Gestaltung deines User-Interface helfen. Außerdem sollte er oder sie dabei die Qualität während und nach der Entwicklung sicherstellen.
Kostenpunkt für diese Phase: ca. 11.000 bis 60.000 Euro
Phase 6: Markteinführung und Marketing
Sobald dein MVP offiziell auf dem Markt verfügbar ist, musst du dafür sorgen, dass er auch gefunden wird.
Wenn du nicht bereits im Vorfeld auf dein Produkt aufmerksam gemacht hast, wird es spätestens jetzt Zeit über die richtige Marketing-Strategie nachzudenken. Mache dir Gedanken über die ersten Marketingmaßnahmen und setze sie um.
Mögliche Marketing Strategien:
Das Thema Marketing ist ein sehr breites Feld. Es gibt sehr viele Strategien und Möglichkeiten, für dein Produkt zu werben.
Massenmarketing:
Klassische Werbemaßnahmen, die möglichst viele Menschen erreichen sollen (z. B. Online-Banner, Plakate, YouTube-Werbespots, usw.)
Direktmarketing:
Hier sprichst du die Nutzer direkt und persönlich an (z. B. über Newsletter, Postkarten, Werbegeschenke, usw.)
Content-Marketing:
Über deine Webseite kannst du einen informativen Blog, kostenlose Vorlagen zum Herunterladen oder Video-Tutorials anbieten. Hier spielt auch SEO Optimierung eine Rolle.
Social-Media-Marketing:
Auf den Social-Media Kanälen, auf denen sich deine Zielgruppe bewegt, solltest du einen Account pflegen und regelmäßig aktiv sein.
Marketing durch (Online-) Messen:
Auf Messen und Events kannst du Kontakte knüpfen und mit möglichen Interessenten sprechen.
Influencer-Marketing:
Ein Influencer wirbt für dein Produkt auf seinem Kanal. Hier solltest du darauf achten, dass der Influencer seriös ist und zu deinem Produkt passt.
Guerilla-Marketing:
Eine Guerilla Aktion muss vor allem auffallend sein und einen Überraschungseffekt haben. (z. B. eine Eisskulptur mit eingefrorenen Produkten in einer Fußgängerzone; ein roter Knopf, der beim Drücken eine Überraschung auslöst; ein in Geschenkpapier gepacktes Auto; usw.)
Wichtig dabei ist:
deine Maßnahmen sprechen die richtige Zielgruppe an
deine Nutzer werden auf dein Produkt aufmerksam und wissen, dass es existiert
die Nutzer verstehen über die Marketingmaßnahmen, warum und wie dein Produkt ihnen Nutzen bringt
deine Marketing-Kanäle schaffen vertrauen und zeigen, dass dein Produkt seriös ist
deine Maßnahmen schaffen das gewünschte Image um dein Produkt
Fazit Phase 6:
Überlege dir genau, über welche Marketingmaßnahmen du deine Zielgruppe am besten erreichen kannst. Sorge mit Marketingmaßnahmen dafür, dass dein Produkt gesehen und genutzt wird. Mit dem Feedback und Bilanzen kannst du anschließend ein Produkt weiterentwickeln und so optimieren, dass es auf den Markt und deine Zielgruppe zugeschnitten ist.
Wer kann mir helfen?
Wenn du dich für eine oder mehrere Marketing-Strategien entschieden hast, suche dir einen oder mehrere Experten oder Expertinnen, die dir dabei helfen können. Wenn du eine Marketingagentur suchst, achte darauf, dass sie auf deine Strategie spezialisiert ist.
Kostenpunkt für diese Phase: ca. 9.000 bis 50.000 Euro
Finales Fazit
Die Produkt-Entwicklung wird mit den späteren Phasen immer teurer. Wenn du nicht unnötig Geld verschwenden willst, sind die ersten drei Phasen der Produktentwicklung am wichtigsten. In der Ideenentwicklung, dem Proof of Concept und der Konzeptentwicklung sollte klar werden, ob dein digitales Produkt nachhaltig funktioniert und das Potenzial hat entwickelt zu werden. Zweifel und Wiedersprüche sollten in den ersten Phasen geprüft und gelöst werden, bevor du das Geld in einen MVP investierst.
Gesamte Kosten für eine Produkt-Entwicklung:
Es ist schwierig zu sagen, wie hoch die Kosten für eine Produkt-Entwicklung werden können. Grob geschätzt sollte man mindestens 26.000 bis 100.000 Euro einplanen. Es kann aber auch in den sechsstelligen Bereich gehen.
Häufige Fragen:
Funktioniert der Produktentwicklungsprozess in 6 Phasen, auch wenn mein Produkt bereits auf dem Markt ist?
Für neue Funktionen oder Änderungen kannst du den Produktentwicklungsprozess wieder verwenden. Je nachdem wie stark du dein Produkt erweitern oder optimieren möchtest. Der Prozess ist sehr ähnlich und hilft dir, ein Produkt noch nutzerfreundlicher zu machen.
Wann sollte ich einen Programmierer oder eine Programmiererin hinzuziehen?
In Phase 3: Konzept-Entwicklung, kannst du bereits einen Programmierer oder eine Programmiererin um eine erste Einschätzung bitten. Je nachdem wie aufwendig das digitale Produkt wird, könnte es sein, dass die Wireframe-Ansicht noch zu ungenau ist. Dann sollte spätestens in der Prototyp-Phase ein Programmierer oder eine Programmiererin ins Boot geholt werden.
Was brauche ich für einen Kostenvoranschlag, um das Produkt entwickeln zu lassen?
Ein Wireframe, eine Sitemap und ein erster Design-Ansatz sollten für einen Kostenvoranschlag mindestens schon vorhanden sein. Im Idealfall und für eine genauere Schätzung der Kosten sollte es bereits einen Prototyp geben.
Was kann ich tun, um mein Produkt zu testen?
Deine Idee kannst du durch Umfragen und Interviews testen.
Den Prototyp kannst du mit Personen aus deiner Zielgruppe testen. Mit den ersten User-Tests kannst du deinen Prototyp direkt optimieren.
Bei deinem MVP gibt es die Möglichkeit eine Analyse-Software zu nutzen, um das Nutzerverhalten und die Klicks zu analysieren.
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